Sonntag, 12. Mai 2013

Lammkeule im Heubett...in 6 Stunden gegart

Heute hab ich mal etwas tiefer in die Trickkiste gegriffen. Es gab Lammkeule im Heubett, im Niedertemperaturverfahren gegart...wie die Omma das früher gemacht hat, als Öfen noch keine 200 Grad erreicht haben.
Als ich dieses Essen gestern bei meinen Töchtern angekündigt habe, wurde ich folgendermaßen überrascht:
Die Ältere sagte nur, ok, sie könne sich das wohl vorstellen, aber es wäre schon geil, wenn sie sich beim Sushi-Blitz ihres Vertrauens eine Ladung Sushi bestellen dürfte, damit der Abend im Zweifel kulinarisch nicht in die Hose geht. Sie durfte...
Die Jüngere sagte, dass sie sich nicht erinnern könnte, das schon mal nicht gemocht zu haben. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich meinte, das könne daran liegen, dass es noch nie Lammkeule gab...ihre weise Antwort war nur: das widerspricht meiner Aussage ja nicht. Sie werde es probieren...sie wird halt doch langsam groß, die Kleine...

Also ich habe erstmal die Lammkeule ordentlich mit Salz und Pfeffer eingerieben und frischen Rosmarin, frische Zitronenmelisse und Liebstöckel an die Keule gepackt. Dann habe ich in den Bräter ein Heubett gelegt und einen kräftigen Schluck Rotwein drüber gegossen. Darauf kam die Lammkeule.


Anschließend hab ich noch Heu drum herum gepackt und dann ab in den Ofen bei 80 Grad. Sechs Stunden sollte das Ganze vor sich hin schmoren. Da ich heute zum ersten Mal mit dieser Niedrigtemperaturnummer gearbeitet habe, habe ich dem Ganzen natürlich nicht so ganz getraut und zwischenzeitlich die Temperatur mal auf 100 Grad hoch gedreht. Man sollte das nicht tun, 80 Grad reichen wirklich...

Um 14.15 Uhr hab ich den Braten in die Röhre geschoben. Um etwa 19.30 Uhr hab ich mich dann mit dem Sößchen befasst. 3- 4 Schalotten würfeln und mit 2 Rosmarinzweigen in Butter glasig braten. Dann ca. 250 ml Rotwein dazu und soweit reduzieren, dass die Flüssigkeit FAST weg ist. Dann etwa 100 ml Lammfond dazu, etwa 100 Gramm KALTE Butter einschwenken und leise köcheln lassen. Nach Geschmack etwas Salz und Pfeffer dazu.


Dann nur noch Salzkartoffeln und ein Salätchen dazu und ab auf die Tafel.


...und so sah's auf dem Teller aus


Also, es war saulecker, das Fleisch ist einem auf der Zunge zergangen. Dazu ein Fläschchen Rotwein, aber eins von der Sorte, das man schon um 16 Uhr nachmittags aufmacht, damit es zum Abendessen dann soweit ist.
Die Jüngere, die die Lammkeule probiert hatte, die fand sie zwar gut, aber nicht so, dass sie einen Nachschlag bräuchte und die Ältere, die ja mit ihrem Sushi glücklich war, meinte auf Nachfrage, sie hätte probiert, als wir nicht geschaut hätten;-)..sie vertraut immer wieder darauf, dass ich ihr ohnehin nahezu alles glaube.

Ach, bevor Fragen aufkommen, wo man in der Stadt Heu herbekommt: In der Kleintierabteilung vom Supermarkt: Vitakraft Karnickelfutter. Die Mädels meinten, dass das Lamm praktisch in seinem eigenen Futter gegart wurde...das ist auch irgendwie herzlos, aber es ist so.

Und nochmal: man sollte sich an die 80 Grad halten, dann ist die Keule innen auch noch ein bisschen rosa.

1 Kommentar:

  1. Also wo die Mädels Recht haben, haben sie Recht, vorallem darin, dass das Fleisch im eigenen Futter gegart wurde ;-) Aber ansonsten kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ihr das Fleisch mitsamt Heu gegessen habt :o

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