Sonntag, 30. November 2014

Thanksgiving-Truthahn - die Hauptperson: mehr muss man dazu nicht wissen

Also, um hier in unseren Breiten an einen kompletten Truthahn zu kommen, kann man ja nicht einfach in den Laden gehen und einen kaufen. Das ist hier ja doch eher unüblich. Ich hab ihn also vor 10 Tagen bei bei dem Metzger meines Vertrauens bestellt und mir wurde zugesichert, dass es ein freilaufendes und damit mit Sicherheit sehr glückliches Tier war.
Für 10 Personen braucht man ein Tier, das etwa 5 bis 6 Kilo wiegt. Mehr darf er allerdings auch nicht haben, denn sonst passt es schlicht und ergreifend nicht in den Ofen. Das Größenproblem macht sich vor allem nach oben hin bemerkbar. Er wird auf einem Rost gegart und darunter ist ja noch die Fettschale, so dass ein größerer Truthahn halt einfach oben anstoßen würde. Und das will man ja auch nicht.

Zunächst bereitet man die Füllung vor, das so genannte Stuffing. Ich habe mich für ein bread-stuffing entschieden. Es gab auch die Möglichkeit, für die Füllung die ganzen Innereien des Tieres zu verarbeiten, aber ich habe darauf verzichtet. Ich kann mir den Abend auch anders verderben.

Also zum bread-stuffing:
Man nimmt getrocknete Toastbrotscheiben (das geht schnell und einfach im leicht geöffneten Ofen bei 50 Grad) und würfelt sie. Außerdem würfelt man ein paar Zwiebeln und schneidet Staudensellerie in kleine Stücke.
Die Zwiebeln und der Sellerie werden in Butter angedünstet . . .
. . . und mit Salbei, Thymian, Majoran, Salz und Pfeffer gewürzt und aus der Pfanne genommen.
Dann werden die Brotwürfel in viel bis sehr viel Butter (irgendwie muss man ja auf die 10000 Kalorien pro Teller kommen) angebraten. . .
. . . und dann mit den Zwiebeln und dem Sellerie vermengt.
So viel wie nun geht, wird davon in den Truhthahn gefüllt (der Rest wird beiseite gestellt, man braucht ihn noch). Am Schluss verschließt man ihn so ein bisschen mit 2 Schaschlikspießen. So jedenfalls hab ich es gemacht und es hat funktioniert.
Dann wird Olivenöl mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und gehacktem Knoblauch vermengt und der Truthahn wird damit eingepinselt. Dann kommet er in den Ofen. 45 bis 60 Minuten bei etwa 200 Grad Ober- und Unterhitze, danach pro Kilo eine Stunde bei etwa 120 Grad. Also ein spontanes Essen ist das nicht ;-)
Zwischendurch wird der Vogel immer mal wieder mit der Olivenölmischung eingepinselt, vor allem in der ersten Stunde.
Etwa eine Stunde bevor der Vogel gar ist, kümmert man sich um die Cranberry-Sauce.
Man würfelt etwa eine halbe Sellerieknolle, 2 Möhren und eine große Zwiebel.
Das Gemüse wird in Butter angebraten und mit Tymian, etwas Zucker und Salz und Pfeffer gewürzt.
Dann gießt man großzügig mit Weißwein und Geflügelfond auf (die Bilder sind irgendwie nix geworden...)
Außerdem gießt man aus der Fettpfanne aus dem Ofen die Flüssigkeit in ein hohes Gefäß (die Fettpfanne kommt dann wieder in den Ofen), schöpft das Fett ab und gießt den Bratensaft ebenfalls mit in die Sauce.
Das Ganze lässt man jetzt 20 Minuten etwa köcheln und pürriert dann alles.
Jetzt noch ein Glas Cranberrygelee und Cranberrysaft (damit das Sößchen die gewünschte Konsistenz kriegt) dazu, mit Salz und Pfeffer abschmecken . . .
. . . und auf kleiner Flamme köcheln lassen.
So . . . der Truthahn ist nun auch fertig, man nimmt ihn aus dem Ofen, holt das Stuffing aus dem Tier und vermengt es mit dem übriggebliebenen, um es nochmal kurz anzubraten und als Beilage zu servieren, schlägt den Vogel in Alufolie ein und gibt den Süßkartoffelauflauf in den Ofen (Temperatur hoch).
Während der Süßkartoffelauflauf gart, serviert man das Kürbiscremesüppchen . . . und dann Attacke auf den Vogel . . .
Also, das war super . . . der Truthahn war sehr lecker, das Stuffing sensationell, der Süßkartoffelauflauf absolut gewöhnungsbedürftig, das Kürbiscremesüppchen super und der Apple Pie fantastisch. Nächstes Jahr gibt's das bestimmt so oder in ähnlicher Form wieder.
Ach ja, und um der amerikanischen Tradition die Ehre zu geben, haben wir in der Zeit, in der der Truthahn garte auch im Fernsehn ein Sportereignis verfolgt. Der Zufall wollte es, dass gerade gestern der 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen in der Bundesliga spielte. Das haben wir uns live angeschaut. Es war nur ein Bayer-Fan dabei. Der hatte es gut . . . für die anderen ist der erste Teil des Sänxgiwing mal gründlich in die Hose gegangen . . . der FC hat ne 5:1-Klatsche gekriegt ;-) . . .

. . . und lieben Dank an alle meine Gäste, dass ihr da gewesen seid . . .

Süßkartoffel-Auflauf - eine der Beilagen zum Thanksgiving-Truthahn

Zu einem traditionellen Thanksgiving-Essen gehört auch der Süßkartoffelauflauf. Ich hab sowas schon mal bei einem Bekannten gegessen. Ich wusste also, dass das mit den Marshmallows, die am Ende da drauf kommen, wirklich so gemeint ist und nicht etwa ein Druckfehler im Rezept.

Also gut. Für 10 Personen schält man etwa 1,8 kg Süßkartoffeln, würfelt sie und kocht sie gar. Im Schnellkochtopf ist das nach 8 Minuten erledigt. Dann gibt man etwa 60 g Butter und braunen Zucker dazu. Im Rezept stand 175 g, ich hab nur 130 genommen und würde beim nächsten mal nur 50 g nehmen ;-). Außerdem kommen etwa 1,5 TL Salz und 1 TL Vanillearoma dazu.
Die Süßkartoffeln werden gestampft und etwas abkühlen gelassen.
Dann rührt man ein paar Pekannusskerne (Walnüsse gehen auch) unter . . .
. . . gibt den Süßkartoffelbrei in eine Auflaufform und streut die restlichen Pekannüsse darüber . . .
. . . belegt das Ganze mit Marshmallows . . .
. . . und gibt das Ganze bei etwa 180 Grad Ober- und Unterhitze in den Ofen - für ca. 20 Minuten.
Also: das Ganze schmeckt interessant und muss man mal gegessen haben. Aber um es richtig lecker zu finden, muss man wohl echter Amerikaner sein ;-) . . .

American Apple Pie - der Nachtisch an Thanksgiving

Wenn an dem Thanksgivingabend schon 10000 Kalorien auf jeden Teller kommen, dann muss auch ein Nachtisch dabei sein. Traditionell ist das wohl der American Apple Pie. Also gab's den bei mir auch ;-).

Für den Teig vermengt man 350 g kalte Butter mit 400 g Mehl, 1 EL Zucker, etwas Salz, 1 bis 2 Eier (je nach Größe), und 1 TL Zitronensaft. Der Teig wird verknetet und zu einer Kugel geformt, die man für eine Stunde in den Kühlschrank gibt.
Für die Füllung schält man 4 bis 5 Äpfel (Elstar eigenen sich wohl besonders gut), viertelt, entkernt und schneidet sie dann in Scheiben. Die Apfelscheiben beträufelt man mit etwas Zitronensaft, damit die Äpfel nicht braun werden.
Dann vermengt man 135 g weißen Zucker mit 135 g braunem Zucker, 1 TL Zimt und 1 EL Mehl . . .
. . . und vermischt diese Mischung dann mit den Äpfeln.
Dann teilt man den Teig in zwei Hälften (eine größere, eine kleinere) und rollt ihn so aus, dass man ihn in eine 26er Springform so reinbringt, dass auch ein Rand hochsteht.
Da rein gibt man die Apfelmischung . . .
. . . gibt ein paar Butterflocken drauf . . .
. . . und rollt die zweite (kleinere) Teighälfte aus, als Deckel. Der wird mit der Gabel ein paar mal eingestochen und mit einem verquirlten Ei bestrichen.
Der Apple Pie wird jetzt noch bei 200 Grad Ober- und Unterhitze gebacken . . .und fertig
Dieser Kuchen war mal so richtig lecker und hat großen Beifall gefunden . . . kann man wieder machen - auch ohne Sängxgiwing ;-) . . .

Amerikanische Kürbiscremesuppe - die Vorspeise an Thanksgiving

Gut, zu dem Maisbrot gehört die Kürbiscremesuppe als Vorspeise. Die kann man ideal am Tag zuvor vorbereiten:

Für 10 Leute reichen gut 3 Kürbisse (am Besten Butternut Squashs), eine große Süßkartoffel, 2 Kartoffeln, 2 Möhren und 2 Zwiebeln.
Das Gemüse wird gewürfelt.
Dann werden die Zwiebeln mit Speckwürfeln angebraten . . .
Dann kommt das Gemüse dazu, wird kurz angebraten und mit einem guten Schluck Kürbiskernöl übergossen.
Dann gießt man Wasser auf, so dass das Gemüse grade bedeckt ist und lässt alles etwa 45 Minuten köcheln.
Nach etwa 45 Minuten pürriert man das Ganze und gibt 2 Päckchen Sahne dazu.
Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Brühepulver und Chiliflocken würzt man die Suppe . . .
. . . und serviert sie dann mit dem Maisbrot
Sehr lecker, aber auch sehr mächtig. Also den Teller nicht zu voll machen, zumindest nicht, wenn man noch die komplette Truthahnnummer an Thanksgiving vor sich hat.
Und man sollte die Suppe unbedingt gut und herzhaft mit Chiliflocken würzen . . .

Cornbread - amerikanisches Maisbrot . . . zur Kürbiscremesuppe an Thanksgiving

Am Donnerstag war ja Thanksgiving. Nicht, dass das was mit uns zu tun hätte, aber mein Bruder hatte vor geraumer Zeit die Idee, dass das doch Grund genug wäre, ein paar Leute einzuladen und einen ordentlichen Truthahn in den Ofen zu schieben. So sollte es dann auch auch sein. Natürlich nicht am Donnerstag, wenn in Amerika Thanksgiving gefeiert wird (da hat hier ja keine Mensch Zeit), sondern am Samstag darauf, also gestern. Um dieser zeitlichen Verschiebung Rechnung zu tragen und um es ein klein wenig vom amerikanischen Thanksgiving abzutrennen, haben wir es Sänxgiwing genannt.

Also zurück zum Maisbrot, dass zur Kürbiscremesuppe als Vorspeise gereicht wird:
Man vermengt 350 g Mehl und 220 g Maismehl mit 1,5 Tütchen Trockenhefe, 2 TL Zucker und 2 TL Salz.
Diese Mischung kommt mit etwa 350 ml Wasser in den Brotbackautomaten, Einstellung 'nur Teig' . . . und dann für etwa 55 Minuten in den Ofen (Umluft, 200 Grad).
Tipp: wenn es die Backofenkapazitäten hergeben, sollte man das Brot erst am Tag machen, an dem man es auch essen will . . . sonst braucht man viel Suppe dazu ;-) . . .

Donnerstag, 27. November 2014

Wirsing-Hackfleisch-Rolle - eine Variation des Hackbratens

Nachdem ich letzthin festgestellt hatte, als ich mal einen Hackbraten gemacht habe, dass ich sowas zuletzt vor etwa 30 Jahren gegessen habe, wollte ich das in Variationen mal öfters machen . . . weil: sehr lecker :-).

Heute sollte es also eine Wirsing-Hackfleisch-Rolle werden.

Das Hackfleich bereitet man folgendermaßen zu: 1 kg Hackfleisch, 2 - 3 Eier (je nach Größe), Paniermehl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver und 2 fein gewürfelte Zwiebeln vermengen.
Dann werden ein paar Blätter Wirsing in leicht gesalzenem Wasser blanchiert (ca.4 - 5 Minuten).
Das Hackfleisch wird auf einem Backpapier oder auch Alufolie 'ausgrollt' . . .
. . . mit gekochtem Schinken . . .
. . . und mit den Wirsingblättern belegt . . .
. . . und eingerollt.
Mit der offenen Seite nach unten wird die Rolle in eine Auflaufform gegeben und bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für eine Stunde in den Ofen geschoben.
Mit Kartoffeln und Salat (den ich heute vergessen hatte zu kaufen) wird serviert.
Sehr lecker . . . kam bei den Damen auch gut an . . . nur die Kleine meinte, es würde sich ihr nicht erschließen, warum neuerdings überall Gemüse mit eingearbeitet werden müsste und hat den Wirsing raus gepuhlt ;-) . . .